Trichophyton interdigitale Priestley 1917

Trichophyton (T.) interdigitale war lange Zeit lediglich als Varietät oder Variante von T. mentagrophytes bekannt: T. mentagrophytes (Robin) Blanchard var. interdigitale (Priestley) Moraes. Es handelt sich um den sog. Kaufmann-Wolf´schen Pilz, der eine Zeitlang auch als Kaufmannwolfia interdigitalis (Priestley) Galgóczy & Novák bezeichnet wurde. Der Kaufmann-Wolf-Pilz (1914) ging auf die Beschreibung dieses Dermatophyten durch die Berliner Dermatologin Marie Kaufmann-Wolf (1877-1922) zurück. Der Erreger fand sich zu dieser Zeit häufig bei Patienten mit dyshidrotischen und interdigitalen Hautveränderungen an Händen und Füßen ("Morbus Kaufmanii"). Andere damalige Bezeichnungen waren auch schon Trichophyton („besser“ Epidermophyton) interdigitale und Trichophyton gypseum. Verwiesen wurde zu dieser Zeit auch auf die erhebliche morphologische Variationsbreite des Dermatophyten: „Neben der flaumigen Form kann sich eine gypsige, gelblich gefärbte Kultur und daneben eine zerebriforme, grauweiße, gelblich oder dann auch mehr rötlich gefärbte Form ausbilden.“

None

Abb. 1 a Trichophyton interdigitale - flaumige und granuläre Variante auf Sabouraud Glukose-Agar.

None Abb. 1 b Trichophyton interdigitale - gelb-beige bis hellbraune Rückseite.
None Abb. 2 a Trichophyton interdigitale - Detail flaumige Variante.
None Abb. 2 b Trichophyton interdigitale - Detail granulärer Stamm.
None Abb. 3 a Trichophyton interdigitale - Mikroskopische Aufnahme: Kleine ovale Mikrokonidien in Akladium-Form.
None Abb. 3 b Trichophyton interdigitale - Mikroskopische Aufnahme: Zigarren-förmige Makrokonidien.
None Abb. 3 c Trichophyton interdigitale - Mikroskopische Ansicht: Spiralhyphen.
None Abb.3 d Trichophyton interdigitale - Mikroskopische Ansicht: Chlamydosporen.
Vollständige Beschreibung