Vermehrtes Auftreten von Tinea barbae und Tinea capitis nach Rasur im Barbershop
In Deutschland wird ein markanter Anstieg von Fällen von Tinea barbae und Tinea capitis nach Besuchen im Barbershop berichtet. Diese Hautinfektionen werden durch den hochkontagiösen Dermatophyten Trichophyton (T.) tonsurans verursacht.
T. tonsurans ist ein anthropophiler Erreger, der weltweit verbreitet ist und durch direkten Körperkontakt oder indirekt über kontaminierte Oberflächen übertragen wird. Besonders besorgniserregend ist die Übertragung durch Rasierapparate und Mikroverletzungen der Haut, die beispielsweise beim „Sidecut“ entstehen. Sowohl infizierte Personen als auch asymptomatische Carrier können den Pilz weiterverbreiten.
Bekannt als Erreger der Tinea corporis et capitis gladiatorum, wird T. tonsurans oft beim Ringkampf übertragen. In Deutschland kommt es seit Jahren zu Ausbrüchen in Ringerclubs, doch nun sind auch Barbershops ein Ort der Übertragung geworden. Jungen und Männer, die sich im Barbershop rasieren lassen, sind besonders betroffen.
Für die mykologische Diagnostik können Hautschuppen, Kopfschuppen, epilierte Haare und Abstriche von Läsionen ins Labor eingesandt werden. Eine genaue Diagnose ist essentiell, um die Verbreitung einzudämmen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Medizinisches Fachpersonal wird gebeten, bei entsprechenden Symptomen an eine Infektion mit T. tonsurans zu denken und eine mykologische Untersuchung durchzuführen.
Foto: © Dr. Sabine Fischer, Leipzig