Trichophyton indotineae in Deutschland – Neubewertung nach 5 Jahren

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Trichophyton indotineae (TMVIII/TINDO) ist ein neuer Hautpilz, der in den letzten Jahren auch in Deutschland zunehmend festgestellt wird. Er verursacht hartnäckige Infektionen, die mit starkem Juckreiz und entzündlichen Hautveränderungen vor allem an Leisten, Körper, Armen, Beinen und im Gesicht einhergehen. Auffällig ist, dass dieser Pilz oft nicht auf das gängige Medikament Terbinafin anspricht, weshalb viele Behandlungen mit diesem Wirkstoff erfolglos bleiben.

Zwischen 2018 und 2024 wurden im Labor Leipzig-Mölbis insgesamt 242 Isolate dieses Erregers von 196 Patientinnen und Patienten aus Deutschland identifiziert, viele davon mit Migrationshintergrund aus Südasien (vor allem Indien) oder arabischen Ländern. Bei über 60 % der Stämme wurde eine Resistenz gegen Terbinafin festgestellt, die oft mit bestimmten genetischen Veränderungen der Pilz-DNA einhergeht. Betroffen ist insbesondere die Punktmutation in der Aminosäureposition F397L des SQLE-Gens, das die Squalenepoxidase codiert. Bei knapp 6 % der Stämme von Trichophyton indotineae bestand zudem eine Resistenz gegen Itraconazol, das derzeit als Mittel der Wahl für die orale antimykotische Therapie der hartnäckigen Dermatomykosen gilt.

Der Artikel zeigt die aktuelle epidemiologische Situation zum Vorkommen von Trichophyton indotineae aus Sicht von labopart Leipzig-Mölbis. Insbesondere werden die topischen und systemischen Therapieoptionen vor dem Hintergrund der besorgniserregenden Resistenzentwicklung dargestellt.

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