Regionale Erreger- und Resistenzdaten zur Unterstützung der kalkulierten Antibiotikatherapie

🔗 Erregernachweise und Empfindlichkeitraten
Die kalkulierte Antibiotikatherapie von bakteriellen Infektionen ist ein fester Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit.
Zahlreiche aktuelle Leitlinien – sowohl für ambulant als auch nosokomial erworbene Infektionen – fordern dabei die Berücksichtigung der lokalen Resistenzlage.
Beispiele:
- Bei Frauen mit akuter unkomplizierter Zystitis sollen laut Leitlinie Antibiotika wie Fosfomycin-Trometamol, Nitrofurantoin, Nitroxolin, Pivmecillinam oder Trimethoprim bevorzugt eingesetzt werden – vorausgesetzt, die lokalen Resistenzraten liegen unter 20 %.
- Makrolide können – unter Berücksichtigung der regionalen Resistenzsituation – eine Alternative bei HNO-Infektionen darstellen, insbesondere bei Patienten mit Penicillinallergie.
- Auch Clindamycin, ein Antibiotikum mit hoher oraler Bioverfügbarkeit (~90 %), stellt bei vermuteter Staphylococcus aureus-Infektion und bestehender Beta-Laktamallergie eine mögliche Option dar. Ob die kalkulierte Anwendung in einer Region vertretbar ist, hängt wesentlich von den lokalen Empfindlichkeitsdaten ab.
Angesichts zunehmender Antibiotika-Engpässe gewinnt die Kenntnis der lokalen Erreger- und Resistenzlage zusätzlich an Bedeutung. Sie kann helfen, auch bei eingeschränkter Verfügbarkeit fundierte Therapieentscheidungen zu treffen.
Unser Beitrag zur rationalen Antibiotikatherapie
Hier stellen wir Ihnen aktuelle Auswertungen zu den am häufigsten nachgewiesenen Erregern aus unserer Region zur Verfügung. Diese basieren auf den eingesandten Proben und umfassen folgende Infektionsarten:
- Harnwegsinfektionen (Material: Urin)
- Wundinfektionen (Material: Wundabstriche)
- Respiratorische Infektionen (Material: v. a. Nasen-/Rachenabstriche)
- Gastrointestinale Infektionen (Material: Stuhlproben)
- Sexuell übertragbare Infektionen (Material: Urogenitalabstriche, Urin)
Für die jeweils relevanten Erreger wird zusätzlich die Resistenzsituation dargestellt – sofern eine routinemäßige Empfindlichkeitsprüfung möglich ist.
Individuelle Fragestellungen willkommen
Bei spezifischen Fragestellungen oder lokal-epidemiologischen Besonderheiten stehen wir Ihnen gern beratend zur Verfügung.
Mit dieser Initiative möchten wir Sie beim verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika unterstützen – zum Schutz der Patienten und zur Eindämmung der Resistenzentwicklung.