Chlamydien-Infektionen
Folgen einer Chlamydien-Infektion
Bei Frauen
Eine Infektion mit Chlamydia trachomatis verläuft häufig ohne Beschwerden und bleibt dadurch oft lange unbemerkt. Unbehandelt kann sie jedoch ernste Folgen haben:
- Entzündung der Gebärmutter und Eileiter (Pelvic Inflammatory Disease, PID): Diese kann zu Verklebungen der Eileiter und einem erhöhten Risiko für Unfruchtbarkeit führen.
- Erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaften: Verengungen oder Verwachsungen der Eileiter begünstigen eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter.
- Chronische Unterbauchschmerzen: Anhaltende Entzündungen können Beschwerden im Unterbauch verursachen.
- Übertragung auf das Neugeborene: Bei der Geburt kann eine unbehandelte Infektion auf das Kind übergehen und Bindehaut- oder Lungenentzündungen auslösen.
Bei Männern
Auch Männer bemerken eine Infektion häufig nicht sofort, doch sie kann folgende Beschwerden und Komplikationen verursachen:
- Entzündung der Harnröhre (Urethritis): Typisch sind Brennen beim Wasserlassen und Ausfluss.
- Nebenhodenentzündung (Epididymitis): Eine Ausbreitung der Infektion kann zu Schmerzen und Schwellungen am Hoden führen.
- Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit: Langanhaltende Entzündungen können die Spermienqualität negativ beeinflussen.
- Reaktive Arthritis: In seltenen Fällen kann eine Infektion Gelenkentzündungen auslösen
Risikogruppe
Besonders gefährdet sind Personen, die:
- Jung sind (unter 25 Jahren) und sexuell aktiv, da Chlamydien in dieser Altersgruppe besonders häufig vorkommen.
- Mehrere Sexualpartner haben oder häufig den Partner wechseln.
- Kein Kondom verwenden.
- Bereits eine andere sexuell übertragbare Infektion (STI) hatten oder haben.
- Schwanger sind, da eine Infektion das Risiko für Komplikationen bei Mutter und Kind erhöht.
Übertragungswege
Chlamydia trachomatis wird fast ausschließlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Die Ansteckung erfolgt über ungeschützten Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr.
Symptome
Eine Chlamydien-Infektion verläuft oft beschwerdefrei: Etwa 70–80 % der Frauen und 50 % der Männer merken zunächst nichts von der Infektion.
Bei Frauen
- Ausfluss aus der Scheide, oft verändert in Geruch oder Farbe
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen im Unterbauch
- Zwischenblutungen oder Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Bei Männern
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Klarer oder milchiger Ausfluss aus der Harnröhre
- Rötung oder Schwellung der Harnröhrenöffnung
- Schmerzen oder Schwellung im Hodenbereich (bei Ausbreitung auf den Nebenhoden)
Bei beiden Geschlechtern
- Rachenentzündung nach Oralverkehr
- Beschwerden im Analbereich (Jucken, Schmerzen, Ausfluss) bei Analverkehr
- In seltenen Fällen Gelenkbeschwerden (reaktive Arthritis)
Vorbeugung
- Kondome verwenden: Sie reduzieren das Risiko einer Ansteckung deutlich – auch beim Oral- und Analverkehr.
- Behandlung beider Partner: Bei nachgewiesener Infektion müssen immer alle Sexualpartner mitbehandelt werden, um erneute Ansteckung zu vermeiden.
Chlamydia trachomatis-PCR
Für den Test wird in der Regel eine Urinprobe benötigt – am besten den ersten Strahl des Morgenurins.
Alternativ kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt einen Harnröhren- oder Scheidenabstrich entnehmen.
| Untersuchung | Preis |
| Chlamydia trachomatis-PCR Urin/Abstrich | 99,09 € |
Gebühren für die Abstrichentnahme und Beratungsgespräche können zusätzlich erhoben werden. Bitte konsultieren Sie dazu Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
Untersuchungszeitpunkt
Ein Test auf Chlamydia trachomatis wird empfohlen, wenn:
- Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr mit neuen Partnern hatten.
- Ihr Partner oder Ihre Partnerin eine Geschlechtskrankheit hat oder hatte.
- Bei Ihnen eine andere sexuell übertragbare Infektion festgestellt wurde.
- Sie Symptome bemerken (z. B. Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen).
Kostenübernahme
- Frauen bis 25 Jahre ohne Beschwerden: Ein jährlicher Chlamydien-Test wird von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
- Schwangere: Der Test ist Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge und wird von der Krankenkasse bezahlt.
- Nach Schwangerschaftsabbruch: Auch hier übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Chlamydien-Test.
- Frauen über 25 Jahre und Männer ohne Beschwerden: Der Test gilt als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und muss selbst bezahlt werden.
- Bei Beschwerden: Liegen Symptome vor, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten unabhängig von Alter oder Geschlecht.