MRSA ist ein bedeutendes Problem in der stationären und ambulanten Versorgung, da er häufig nosokomiale Infektionen verursacht. Das Vorkommen von MRSA in Deutschland, einschließlich Sachsen, zeigt derzeit eine rückläufige Tendenz.
Ein generelles MRSA-Screening in der Schwangerschaft wird nicht empfohlen. Eine Untersuchung auf MRSA sollte gemäß der ärztlichen Risikoanalyse durchgeführt werden.
Nur bei nachgewiesener Infektion, nicht bei bloßer Besiedlung, sollte eine Therapie nach Antibiogramm erfolgen.
Die Dekolonisierung erfolgt nach ärztlicher Entscheidung und sollte nicht routinemäßig bei Schwangeren oder gesunden Neugeborenen erfolgen, wenn eine asymptomatische MRSA-Besiedlung festgestellt wird.
Dekolonisationsbehandlung (5 Tage):
Während der Sanierung sollten täglich Textilien und Gegenstände gereinigt werden.
Nach Abschluss der Maßnahmen sind Kontrollabstriche erforderlich, um den Erfolg zu überprüfen:
Positive MRSA-Anamnesen müssen weiteren Behandlungseinrichtungen mitgeteilt werden.
Bei Misserfolg der Erstsanierung kann ein weiterer Zyklus notwendig sein. Ursachen sollten gründlich untersucht werden, um erfolgreich zu dekolonisieren.
Rezidivierende schlecht therapierbare Weichteilinfektionen innerhalb von Familien oder engen Kontaktpersonen können durch sogenannte PVL-bildende S. aureus-Stämme hervorgerufen werden, unabhängig von der Antibiotikaresistenz.
PVL (Panton-Valentin-Leukozidin) ist ein besonderer Pathogenitätsfaktor und bewirkt eine Porenbildung in Makrophagen, was die Ausbreitung der Erreger im Gewebe erleichtert. Bei Nachweis eines PVL-Bildners sind neben einer ggf. erforderlichen Antibiotikagabe antiseptische Dekolonisationsmaßnahmen wie bei MRSA-Nachweis erfolgreich.
Gramnegative Stäbchen wie z. B. E. coli, Klebsiella pneumoniae, Citrobacter ssp., Proteus ssp., Serratia spp. oder auch Pseudomonaden gehören zur normalen Darmflora des Menschen. Sie können auch die Harnwege, den oberen Respirationstrakt oder die Haut besiedeln, ohne Krankheiten zu verursachen.
Unter bestimmten Umständen (z. B. bei eingeschränkter Immunabwehr, Inkontinenz, Vorliegen von Druckgeschwüren, einer Ernährungssonde oder nach der Einnahme von Antibiotika) können diese Bakterien jedoch Infektionen wie Harnwegs- und Wundinfektionen, Lungenentzündung oder Sepsis hervorrufen.
Gramnegative Bakterien bilden Enzyme, die die Wirksamkeit verschiedener Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine, Chinolone, Carbapeneme) herabsetzen, wodurch sie gegenüber diesen resistent werden können. Liegt eine Resistenz gegen drei dieser Antibiotikagruppen vor, spricht man von 3MRGN. 4MRGN bedeutet, dass der Erreger gegen alle genannten Antibiotikagruppen resistent ist.
MRGN werden durch direkten Kontakt übertragen, vor allem über die Hände beim Umgang mit Stuhl und Urin sowie über kontaminierte Gegenstände und Flächen. Patienten mit Inkontinenz, künstlichem Darmausgang, Harnwegskatheter, Trachealkanüle oder offenen bzw. drainierten Wunden können die Umgebung kontaminieren.
Patienten mit MRGN-Infektionen werden nach Antibiogramm behandelt, ggf. mit Reserveantibiotika.
Nach Therapiebeginn können frühestens 3 Tage später Kontrollabstriche zur Überprüfung des Therapieerfolgs genommen werden.
Eine Sanierung von MRGN-besiedelten Patienten ist nicht möglich.
Für gesunde Kontaktpersonen besteht ein geringes Risiko einer MRGN-Infektion. In häuslicher Gemeinschaft mit MRGN-Trägern sind keine besonderen Vorkehrungen notwendig, außer bei Kontakt mit chronisch kranken Angehörigen (z. B. mit Wunden oder Immunsuppression).
Gute persönliche Hygiene, einschließlich regelmäßigem Händewaschen oder Desinfektion unter bestimmten Umständen, sind ausreichende Vorsichtsmaßnahmen.
Enterokokken gehören zur normalen Darmflora des Menschen. Sie können auch die Harnwege, den oberen Respirationstrakt oder die Haut besiedeln, ohne Krankheiten zu verursachen.
Unter bestimmten Umständen (z. B. bei eingeschränkter Immunabwehr, Inkontinenz, Vorliegen von Druckgeschwüren, einer Ernährungssonde oder nach der Einnahme von Antibiotika) können diese Bakterien jedoch Infektionen wie Harnwegs- und Wundinfektionen, Lungenentzündung oder Sepsis hervorrufen.
VRE werden durch direkten Kontakt übertragen, vor allem über die Hände beim Umgang mit Stuhl und Urin, infizierten Wunden, erregerhaltigen Sekreten, aber auch indirekt über kontaminierte Gegenstände und Flächen.
Keimträger mit Inkontinenz, Durchfall, künstlichem Darmausgang, Harnwegskatheter, Trachealkanüle oder mit besiedelten bzw. infizierten offenen oder drainierten Wunden können die Umgebung kontaminieren.
Patienten mit einer VRE-Infektion werden nach Antibiogramm behandelt.
Je nach Therapieerfolg können von der infizierten Stelle frühestens 3 Tage nach erfolgter Therapie Kontrollabstriche zur Überprüfung des Therapieerfolgs genommen werden.
Eine Sanierung von VRE-besiedelten Patienten ist nicht möglich.
Für gesunde Kontaktpersonen (Angehörige, Freunde) besteht ein geringes Risiko einer VRE-Infektion. In häuslicher Gemeinschaft mit VRE-Trägern sind keine besonderen Vorkehrungen notwendig, außer bei Kontakt mit chronisch kranken Angehörigen (z. B. mit Wunden oder Immunsuppression).
Gute persönliche Hygiene, einschließlich regelmäßigem Händewaschen oder Desinfektion unter bestimmten Umständen, sind als Vorsichtsmaßnahmen ausreichend.